Riester-Fördergelder: Vor allem Reiche profitieren
Dies zeigt eine neue Studie des DIW und der Freien Universität Berlin. Die Bundesregierung argumentiere mit irreführenden Zahlen.
Die drei Wissenschaftler Prof. Giacomo Corneo, Johannes König und Professor Professor Carsten Schröder (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung und Freie Universität Berlin) haben in einer jüngst veröffentlichten Studie die Verteilungswirkungen der Riester-Förderung analysiert. Die Ergebnisse zeigen: Entgegen der ursprünglichen Erwartung kommen die Fördergelder genau dort nicht an, wo sie am dringlichsten benötigt würden: Bei den GeringverdienerInnen. Die oberen 20 Prozent der Einkommen erhalten eine mehr als fünffach höhere Förderung als die unteren 20 Prozent.
Auf meine Nachfrage hat sich die Bundesregierung zur Studie geäußert, ihr widersprochen und dabei mit irreführenden Zahlen argumentiert. Die kritische Reaktion der Wissenschaftler ist nachvollziehbar: Denn die Daten der Bundesfinanzministeriums berücksichtigen weder den Haushaltskontext noch die steuerliche Förderung: http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/neue-studie-nur-reiche-profitieren-von-riester-rente,10808230,31855380.html.
Auch die Entwicklung der Riester-Vertragszahlen ist je nach Einkommen höchst ungleich verteilt. Dies geht aus der Grünen Kleinen Anfrage zur Leistungsfähigkeit der Riester-Rente hervor (BT-Drucksache 18/3467, Frage 9). So geht die Zahl der Riesterverträge bis tief hinein in die Mittelschicht seit Jahren zurück. Nur bei den Besserverdienenden stieg deren Zahl (siehe Bild).
Nachdem die Rentenversicherung wesentliche Ergebnisse infrage gestellt hatte, habe ich kommentiert:
http://markus-kurth.de/Rentenpolitik-Details.123.0.html?&cHash=71c848f1b95aaf4b1a9d17e823fa6fdb&tx_ttnews%5Btt_news%5D=726
Auch im Blog des Bundes der Versicherten habe ich mich dazu geäußert:
https://www.bdv-blog.de/gastbeitraege/riester-rente-revisited-individuelle-versus-kollektive-perspektive.html
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