Die Grüne Fraktion hat einen Antrag zum Thema Inklusive Bildung beschlossen.
Als im Jahr 2006 der UN-Sonderbotschafter für Bildung, Vernor Munoz Villalobos, Bildungseinrichtungen in der ganzen Bundesrepublik besuchte, kritisierte er sehr deutlich die ungleichen Teilhabechancen von Kindern mit und ohne Behinderung. Seitdem hat sich einiges, aber noch nicht genug getan. Im Schuljahr 2010/2011 wurden noch immer 79% der Schülerinnen und Schüler mit diagnostiziertem sonderpädagogischem Förderbedarf an Förderschulen unterrichtet. Damit ist ihr Anteil innerhalb von 10 Jahren zwar um fast 10 Prozentpunkte gesunken, eine umfassende Inklusion im Bildungsbereich steht aber noch aus. Mit Blick auf einen erfolgreichen Schulabschluss erweisen sich Förderschulen vielfach als Sackgassen, da drei Viertel der Abgängerinnen und Abgänger keinen Abschluss erwerben.
Um die 2009 in Deutschland in Kraft gesetzte Konvention tatsächlich umsetzen zu können, müssen Staat und Gesellschaft grundlegend umdenken: Es ist normal, verschieden zu sein. Der Respekt gegenüberder Vielfalt und die Wertschätzung aller Potenziale sind das Fundament eines inklusiven Bildungssystems. Es geht um eine neue Kultur des Förderns, des Miteinander Lebens und Lernens, des Behaltens anstelle des Aussortierens in allen Bildungseinrichtungen. Die fälschliche Annahme, dass nur hochgradig spezialisierte Einrichtungen für unterschiedliche "Förderbedarfe" oder "Behinderungsarten" eine Teilhabechance bieten, muss überwunden werden.
Unten können Sie den Antrag herunterladen.
Wir verwenden Cookies auf der Website. Welche das sind und zu welchem Zweck, erfahren Sie in unserer Datenschutzerklärung.