21.10.2019 – Rentenpolitik
Link zum Artikel in der Frankfurter Rundschau: https://www.fr.de/politik/bundesbank-schlaegt-rentenalter-von-69-4-jahren-vor-zr-13138507.html
Auch die Süddeutsche Zeitung berichtet: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bundesbank-rente-69-1.4649137
Und die Welt: https://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_wirtschaft/article202286046/Die-Rente-ist-sicher-aber-nicht-mehr-lange.html
Mein Statement in voller Länge:
„Wir brauchen eine Strategie für ein gesünderes längeres Arbeiten und keine Rente mit 69 für alle
Ohne Lösung für die Menschen, die nicht bis 67 im Beruf durchhalten, ist eine Diskussion um die Rente mit 69 eher gefährlich als hilfreich. Leider unterschätzt die Bundesbank die Komplexität der Demografie. Denn eine im Durchschnitt steigende Lebenserwartung bedeutet noch lange nicht, dass alle Beschäftigten auch entsprechend länger im Berufsleben bleiben können. In vielen Berufsgruppen und Branchen erreicht nur eine Minderheit selbst das 64. oder 65. Lebensjahr in einem Beschäftigungsverhältnis. Je näher heute die Regelaltersgrenze rückt, umso wahrscheinlicher wird eine atypische und oft prekäre Beschäftigung.
Hier besteht also erheblicher politischer Handlungsbedarf. Für die Akzeptanz der getroffenen Entscheidung, die Regelaltersgrenze anzuheben, ist es entscheidend, Lösungen für die vielfältigen Problemgruppen zu schaffen. Wir brauchen eine Strategie für ein gesünderes längeres Arbeiten und keine Rente mit 69 für alle. Als Grüne schlagen wir deshalb vor, die Teilrente attraktiver machen, unter anderem indem wir die Abschläge für besonders belastete Beschäftigte streichen. Die Möglichkeiten auch umfangreicher Weiterbildungen für Ältere sind zu erweitern. Die Erwerbsminderungsrente wollen wir stärken. Präventionsmaßnahmen müssen zum Standard werden und gemeinsam mit der Rehabilitation einen noch größeren Beitrag zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit leisten.“