Grüne fordern verbesserten Arbeitsmarktzugang von Flüchtlingen
Markus Kurth, Dortmunder Grüner Bundestagsabgeordneter und die Grüne Ratsfraktion fordern vom Bund ein Sofortprogramm zur Jobvermittlung von Flüchtlingen. Auch Flüchtlingsorganisationen, Wirtschaftsverbände und die Bundesagentur für Arbeit sehen hier dringenden Handlungsbedarf.
Markus Kurth, Dortmunder Bundestagsabgeordneter: „Die Hürden zum deutschen Arbeitsmarkt sind nach wie vor viel zu hoch. Zwar dürfen Asylbewerber*innen seit November schon nach drei Monaten in Deutschland arbeiten. Dieser Anspruch läuft aber ins Leere, da es nicht die nötige Unterstützung für die Flüchtlinge gibt. Das schadet der Gesellschaft insgesamt. Die Bundesregierung muss mit einem Sofortprogramm Flüchtlinge schnell in Arbeit und Ausbildung bringen. Dabei geht es insbesondere um die Anerkennung von ausländischen Qualifikationen und um mehr Geld für Deutschkurse sowie Beratung und Vermittlung in Arbeitsagenturen und Jobcentern. Darüber hinaus darf eine Berufsausbildung nicht an einer unsicheren Bleibeperspektive scheitern. Derzeit müssen Betriebe fürchten, dass ihre Azubis während der Ausbildung zur Ausreise aufgefordert oder sogar abgeschoben werden. Hoch motivierte junge Menschen sind auf diese Weise von einer Ausbildung ausgeschlossen.“
Die Grüne Bundestagsfraktion hat in der letzten Woche einen entsprechenden Antrag im Bundestag eingebracht.
Ulrich Langhorst, Fraktionssprecher der Grünen Ratsfraktion: „Rund die Hälfte der Flüchtlinge kommt nach Informationen der Bundesagentur für Arbeit mit einer beruflichen oder akademischen Ausbildung nach Deutschland. Auch die Flüchtlinge, die in Dortmund ankommen, werden bei uns für einen langen Zeitraum oder für immer bleiben wollen. Sie wollen hier ihren Lebensmittelpunkt aufbauen und die Möglichkeit zu einem eigenen Einkommen ist ein zentraler Bestandteil dafür. Klar ist, dass im Augenblick die allermeisten Bemühungen der Stadt auf die Unterbringung von Flüchtlingen gerichtet sind. Der Zugang der Flüchtlinge auf den Arbeitsmarkt ist aber der zentrale nächste Schritt für eine gelungene Integration. Die Verwaltung der Stadt sowie das Dortmunder Jobcenter sind aufgefordert, hier ihre Bemühungen zu verstärken. Dies muss einhergehen mit verbesserten finanziellen und rechtlichen Erleichterungen des Bundes.
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