Zur gefährdeten Zukunft des Berufsstandes der Hebammen und Entbindungspfleger erklären Markus Kurth, Mitglied der GRÜNEN Bundestagsfraktion und Daniela Schneckenburger, stellvertretende Vorsitzende der GRÜNEN Landtagsfraktion
Markus Kurth: "Das drohende Aus des Berufsstandes der Hebammen und Entbindungspfleger ist nicht hinnehmbar. Wir GRÜNE haben immer wieder auf die bestehende Problematik der Finanzierung der Haftpflichtversicherung hingewiesen. Unter der schwarz-gelben Bundesregierung sind wir dabei keinen Schritt weitergekommen. Die schwarz-rote Koalition hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass für eine angemessene Vergütung der Hebammen gesorgt werden soll. Allein mit einer Steigerung der Vergütung lässt sich das Problem der steigenden Haftpflichtprämien und der sich immer weiter reduzierenden Anbieter von Haftpflichtversicherungen allerdings nicht lösen. Hier ist die Bundesregierung aufgefordert, ihrer Ankündigung nun endlich Taten folgen zu lassen. Statt warmer Worte sind nun zielführende Lösungen angezeigt. Die GRÜNE Bundestagsfraktion hat dabei vorgeschlagen, zu überprüfen, ob die Regelungsprinzipien der Unfallversicherung auf eine Berufshaftpflichtversicherung für alle medizinischen Berufe übertragen werden können. Das lehnt die Bundesregierung jedoch bis jetzt ab." Daniela Schneckenburger: "Wir GRÜNE stehen an der Seite der Hebammen und Entbindungspfleger sowie an der Seite der werdenden Mütter und Väter. Die berufliche Existenz muss gesichert werden, denn Hebammen sind zur Versorgung schwangerer Frauen und junger Familien unverzichtbar. Grundsätzlich geht es für die werdenden Eltern um die Wahlfreiheit des Geburtsortes, um das Recht auf eine Betreuung durch Hebammen, um Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskurse, um eine individuelle Begleitung der Schwangerschaft und des Wochenbettes und eine adäquate Versorgung des Kindes. Dies alles steht auf dem Spiel, wenn die Verantwortlichen in Berlin nicht zügig zu einer befriedigenden Klärung der Situation kommen. Wir werden auf eine echte Lösung im Sinne der Hebammen drängen. In diesem Sinne hat auch die GRÜNE nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens bereits Kontakt mit ihrem Amtskollegen auf Bundesebene aufgenommen."
Die GRÜNE Fraktion im Rat der Stadt wird die Situation der Hebammen und Entbindungspfleger in Dortmund in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Soziales, Arbeit und Gesundheit thematisieren.
Wir verwenden Cookies auf der Website. Welche das sind und zu welchem Zweck, erfahren Sie in unserer Datenschutzerklärung.